Thursday, September 22, 2011


Ja, in der Tat sind die Piraten eine moderne Partei - und zwar eine echte Bürgerpartei. Für gesellschaftliche Solidarität (bedingungloses Grundeinkommen, ticketloser öffentlicher Nahverkehr) bürgerliche Freiheit (unzensiertes Netz) und politische Transparenz (öffentliche Sitzungen, Darlegung von Verträgen). Wenn diese Inhalte vor allem Männer ohne Migrationshintergrund ansprechen, so sagt das vor allem etwas über Frauen und Migranten. Nämlich, dass sie sich in obigen Werten nur sehr begrenzt wiederfinden, ihnen Anderes schlicht wichtiger ist oder selbige Werte durch andere Parteien besser vertreten sehen. Das hat man zu akzeptieren.
Androzentrisch sind die genannten Programmpunkte sicher nicht.

Ja, die Piraten sind eine moderne Partei. Während etwa SPD und Grüne auf antidemokratische und diskriminierende Frauenquoten als Atavismus des Steinzeitfeminismus' setzen, ist die Piratenpartei schlicht offen: Mag entern, wer möchte. Das ich echte Gleichberechtigung.

Ja, Mann sein und dann auch noch ohne Migrationshintergrund, dafür kann man schon einmal angefeindet werden. Schämen sollten sie sich, die Piraten! Um so ärgerlicher, dass sie eine der signifikantesten Bürgerbewegungen der letzen Jahrzehnte darstellen. Allen Desinteressierten und Quotienten zum Trotz: The revenge of the nerds.


(Kommentar zu Kommentaren in der Presse, z.B. im SPON und Freitag).

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